Philosophie satt am OHG und in Monheim

„Das Philosophische Jahr Monheim 2017 – Kants Ethik“ konnte in seiner dritten Veranstaltung am 11.5. Professor Markus Tiedemann von der TU Dresden als Referenten begrüßen. Und Tiedemann glänzte bei allen seinen gleich vier Auftritten in Monheim.

 

 

Der Tag begann mit einem knapp 2-stündigen Besuch im Philosophie-Leistungskurs des Jahrgangs Q1 am OHG. Tiedemann lud die Schülerinnen und Schüler von Fachlehrer Daniel Schalow zu einer Rundfahrt durch die Staatsphilosophie, das aktuelle Thema des Schulhalbjahres, ein und schloss mit einer genaueren Betrachtung des Begriffs Gerechtigkeit unter speziellem Fokus auf die Position von John Rawls. Die Schülerinnen und Schüler nutzten die Möglichkeit zu einer intensiven philosophischen Diskussion mit einem richtigen Philosophie-Professor. Wobei ausdrücklich erwähnt werden muss, dass Tiedemann diese Auseinandersetzung aktiv ansteuerte. Der Professor aus Dresden präsentierte sich und seinen Themenbereich alles andere fachlich trocken. Er, der selbst 10 Jahre als Lehrer für Philosophie und Geschichte gearbeitet hat, zeigte sich sehr aufgeschlossen den Jugendlichen gegenüber, hatte überhaupt keine Berührungsängste und war sehr interessiert an einer offenen und leidenschaftlichen Auseinandersetzung.

Tiedemann präsentierte sich als Vollblut-Philosoph sokratischer Prägung mit einer gehörigen Portion Humor, was sich wie ein roter Faden durch den ganzen Tag zog.

Im Anschluss an den Leistungskurs ging es in die Aula am Berliner Ring, wo Tiedemann vor den ca. 200 Philosophie-Schülerinnen und –Schülern der Jahrgänge EF und Q1 des OHG das Thema „Du, Dein Gott und der Fanatismus – philosophische Anmerkungen“ vortrug und einen intensiven Diskurs motivierte. Die Jugendlichen diskutierten die äußerst klar und präzise vorgestellte Position des Philosophen mit sehr großer Leidenschaft und Intensität, so dass das geplante Ende der Veranstaltung nicht nach 75, sondern mit großen Schwierigkeiten erst nach etwa 90 Minuten herbeigeführt werden konnte. Wobei immer noch Diskussionsbedarf bestand und sich einige Schülerinnen und Schüler für die Abendveranstaltung in der VHS ankündigten.

Den Tag am OHG rundete dann eine Lehrerfortbildung ab, zu welcher die drei Philosophielehrer des OHG, Tim Natzke, Patrick Heinze und Daniel Schalow, auch die Fachkolleginnen und -kollegen der Sekundarschule und der Peter-Ustinov-Gesamtschule eingeladen hatten, welche erfreulicherweise auch teilnahmen. Die Begegnung der Fachkollegen der drei weiterführenden Monheimer Schulen wurde von allen Beteiligten sehr positiv aufgenommen und als Ausgangspunkt für zukünftige schulübergreifende Projektarbeit ausdrücklich begrüßt. Außerdem war für die VHS für den Bereich Philosophie im Zweiten Bildungsweg Karl-Heinz Hennen anwesend. Professor Tiedemann brachte Erkenntnisse der neusten Philosophiedidaktik anhand praktischer Beispiele ein und diskutierte mit den Anwesenden konkrete Unterrichtselemente und –fragen.

Am Abend ging es dann um 19.30 Uhr in die vierte Veranstaltung Tiedemanns unter dem Titel „Kampf der Kulturen und die kantischen Grenzen der Toleranz“, welche zum einen noch einmal die Grundlagen der Kantischen Ethik thematisierte, zum anderen aber auch Elemente der morgigen Sitzungen aufgriff und den anwesenden Monheimer Bürgerinnen und Bürgern sowie den interessierten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu einer weiteren Diskussion mit Herrn Tiedemann bot. Hier wurde auch die ein oder andere offene Frage, die noch aus den beiden ersten Treffen zum Philosophischen Jahr Monheim im Januar und März offen war, angesprochen bzw. fachkundig von Herrn Tiedemann entschieden. Auch zum Ende dieser Veranstaltung, nach gut zwei Stunden um kurz vor 22 Uhr in der Aula der VHS, waren nicht alle Fragen gestellt und es entwickelte sich vor dem Gebäude der VHS noch eine ausgiebige Diskussion, welcher sich Tiedemann bereitwillig stellte.

Rückblickend ist hervorzuheben, dass der Besuch von Herrn Tiedemann u.a. deshalb ein voller Erfolg war, weil er es als Vortragender sehr gut verstand, fast alle Anwesenden durch seine konzentrierte, aber entspannte und an der gemeinsamen Auseinandersetzung orientierte Art in ein gemeinsames Gespräch einzubinden. Mit Tiedemann hat es Lust gemacht, gemeinsam zu philosophieren.

Die weiteren Veranstaltungen, zu denen das Philosophische Jahr einlädt, sind am 21.9. in der Stadtbibliothek (eine Philosophie-Werkstatt) und am 9.11. im Ulla-Hahn-Haus (zum Stil von Kant). Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

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