Nachdem wir uns am Samstag schon einmal mit einer überraschenderweise sehr chemienahen Führung im Römisch Germanischen Museum auf das Thema eingestellt haben, ging es am Sonntag direkt mit diversen Fachvorträgen los. Ehemalige Teilnehmer der Chemieolympiade führten uns in die Welt der organischen, physikalischen und allgemeinen Chemie ein und konnten uns bei allen auftretenden Fragen helfen. Das Gelernte ging dabei weit über das schulische Niveau hinaus. So wurden Themenbereiche wie Thermodynamik oder auch die Stereochemie behandelt, die an den Schulen in NRW nicht gelehrt werden, aber häufig in den Klausuren der Chemieolympiade vorkommen.
Wir konnten auch von den Erfahrungen der Betreuer profitieren, die uns Informationen zu Stipendien bereitgestellt haben und Tipps auch auf Basis persönlicher Erfahrungen geben konnten. Wir erfuhren von wichtigen Aspekten, die bei einer Bewerbung von Stipendium eine große Rolle spielten. Am selben Abend hatten wir auch noch Zeit, um uns gemeinsam mit Gesellschaftsspielen zu Vergnügen und noch besser kennenzulernen.
Am Montag begann dann einer der anstrengenderen Tage. Nach einem weiteren Vortrag zur Anorganischen bzw. Allgemeinen Chemie ging es für uns zum Chempark. Das Gelände des Chemparks ist riesig, wodurch unsere Tour mit einem Bus erfolgte. Die Heizung des Busses war unglücklicherweise zu warm eingestellt, doch aufgrund der Vielfältigkeit des Geländes vergaß man die Wärme recht schnell und fokussierte sich auf die Tour. Am Chempark erhielten wir auch einen Einblick in die industrielle Chemie, indem wir einen Rundgang durch das Zentrale Technikum (ZeTO) der Firma Saltigo hatten. Im weiteren Verlauf des Tages begaben wir uns auf dem Weg zur TH-Köln in Leverkusen, wo wir den neuen Camus erkundeten und uns über die am darauffolgenden Laborarbeiten informierten. Am Abend des Montags konnten wir uns auch noch sportlich auspowern, indem wir die Kletterfabrik besuchten. Die auf dem ersten Blick hoch wirkenden Kletterwände bestiegen wir am Ende des Tages mit Bravour. Das Gefühl von oben aus herunterzuschauen ist unbeschreiblich.
Der Dienstag war der Labortag des Seminars. Nach einer kurzen Einführung durften wir die neuen Labore der TH Köln betreten und in ihnen experimentieren. Nachdem wir Acetylsalicylsäure synthetisierten, analysierten wir unser Produkt mithilfe von drei verschiedenen Methode: IR-Spektroskopie, Rücktitration und Dünnschichtchromatographie. Am interessantesten hierbei war die IRSpektroskopie, da es für einige von uns das erste Mal war, dass wir so eine spektroskopische Methode sahen. Den Abend des Tages verbrachten wir damit unsere Vorträge für die Abschlussveranstaltung am Mittwoch vorzubereiten und noch letztendlich gemeinsam Zeit zu verbringen, da die Zeit schnell vergangen war. Schließlich war es nun so weit und es stand der letzte Tag bereit. Nach einem äußerst informativen Vortrag zu den politischen Richtlinien und wie diese die chemischen Großkonzerne beeinträchtigen, bereiteten wir uns auf die Feierstunde vor und freuten uns unsere Urkunden zu erhalten. Wir bedanken uns sehr bei Lanxess, der TH-Köln, dem Ministerium für Schule und Bildung, dem Land NRW, der Landesförderung IChO NRW und unseren Betreuern für diese unvergessliche Zeit.
Safet Dzemaili, Clemens Böke, Janne Glüsen
