Zum Turnier der DSAM in Düsseldorf vor Weihnachten reiste das OHG unter der Leitung von Schachtrainer Daniel Schalow mit einer Gruppe von 14 Schülerinnen und Schülern an. Los ging es am Samstag, 16.12.23, um 7 Uhr vom Monheimer Busbahnhof und zurück waren wir am Montag, 18.12.23, um etwa 19 Uhr ebenfalls in Monheim.
Die DSAM ist eine Turnierserie von bundesweit sechs Qualifikationsturnieren, bei denen die jeweils ersten sieben Plätze jeder Gruppe und jedes Turniers zur Teilnahme an der Endrunde am Ende der Schachsaison und damit zum Kampf um den Titel des Deutschen Meisters berechtigen. Da es beim Schach „Stärke-Ratings“ gibt, ähnlich dem Handicap beim Golf, die sogenannte Deutsche Wertungszahl (DWZ), so können alle Schachspielerinnen und -spieler gemäß ihrer Spielstärke in Wertungsklassen eingeteilt werden. Bei der DSAM sind nur Teilnehmende mit einer DWZ unter 2301 zugelassen (deshalb Amateur-Meisterschaften). So spielen in der Wertungsklasse A SpielerInnen mit Zahlen von 2101-2300 DWZ, in der Klasse B von 1901-2100, in der Klasse C von 1751-1900 usw. bis zur Klasse G, wo alle Personen mit einer Zahl unter 1201 DWZ teilnehmen. Es werden also insgesamt sieben Deutsche Meister-Titel vergeben.
Für das OHG spielten in der D-Gruppe Yusuf Amini, in der F-Gruppe Johanna Kraus und Jonas Sutanto und in der G-Gruppe Larissa Kiencke, Mika Kiss, Kilian Kraus, Younes Schalow, Tim Balicki, Ibrahim Mustafa, Kian Koch, Tristan Schalow, Vincent Penkert, Felix Thönneßen und Luis Goeder. Leider war Cedrick Törpel, der für die C-Gruppe gemeldet war, kurzfristig wegen Krankheit ausgefallen. Als Ziel wurde natürlich die Qualifikation für die Endrunde ausgegeben. Allerdings verwies Trainer Schalow (der selbst mitspielte, in Gruppe B) zu Recht darauf, dass es zunächst darum gehen musste, mit der Besonderheit des Turniermodus‘, der Einteilung in Wertungsklassen, zurechtzukommen: das Sammeln von Turniererfahrung. Sind bei einem üblichen offenen Turnier viele Spielstärken untereinander gemischt, so kann hier jede Person jede andere schlagen.
Der Start am ersten Tag in die beiden ersten Runden war dann auch durchwachsen: Einige konnten zwei Siege einfahren, andere mussten mit zwei Niederlagen in den zweiten Tag gehen. Der Rest lag dazwischen. Der Spielort war das Hilton-Hotel in Düsseldorf, ein sehr schöner Spielort, weil das Hotel über einen Saal verfügt, der groß genug ist, den insgesamt über 600 SpielerInnen gleichzeitig Platz zu bieten. Und welches weitere Säle besitzt, die als Analyse- und Trainingsräume dienen. So entsteht eine sehr intensive Turnieratmosphäre, die besonders bei jüngeren SpielerInnen einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Dieser positive Turniereindruck wurde gefestigt durch die Übernachtung im Hotel samt morgendlichem Frühstücksbuffet. So fielen die An- und Abreisen weg und es blieb genügend Zeit für Analysen und Nachbesprechungen. Ein besonderer Dank geht hierbei sowohl an den Förderverein des OHG als auch an den Schachclub Monheim/Baumberg, die beide zu gleichen Teilen die Teilnahme jeweils großzügig finanziell unterstützt haben. Herzlichen Dank!
Am Ende des zweiten Tages hatten dann einige SpielerInnen die Chance, in der Schlussrunde am Montag unter die begehrten ersten sieben Plätze ihrer Gruppe zu gelangen. Jonas Sutanto hatte 3 von 4 möglichen Punkten in Gruppe F, Larissa Kiencke lag ebenfalls bei 3 aus 4 in Gruppe G und Tristan Schalow und Kian Koch konnten sogar jeweils 3,5 aus 4 in der G-Gruppe vorweisen.
Die größte OHG-Hoffnung, Yusuf Amini, hatte in der D-Gruppe nach einer unglücklichen Auftaktniederlage anschließend in der zweiten Runde zu sehr auf Sieg gespielt und den Bogen überspannt. Er musste so der Turnierhärte Tribut zollen und kam final auf 2,5 Punkte (Rang 45) – und einem Haufen Turniererfahrung im Rucksack.
Johanna Kraus, mit Abstand stärkste Monheimer Schachspielerin und frisch gebackene Meisterin der Frauen des Schachbezirks Düsseldorf, hatte leider in Runde 3 im internen OHG-Duell gegen Jonas Sutanto das Nachsehen und konnte in den Kampf um die ersten Plätze nicht mehr eingreifen. Sie erzielte 3 Punkte (Rang 23).
In der G-Gruppe waren Newcomer Vincent Penkert (2 Punkte, Rang 85) und die Oldies Luis Goeder (3 Punkte, Rang 39), Felix Thönneßen (3 Punkte, Rang 41 und Sonderlob des Trainers!) und Younes Schalow (2 Punkte, Rang 71) mit großen Hoffnungen gestartet, mussten aber jeweils auch der Turnierhärte Rechnung tragen und relativ früh ihre Ambitionen begraben. Für Mika Kiss (2 Punkte, Rang 89), Kilian Kraus (1,5 Punkte, Rang 94), Tim Balicki (1 Punkt, Rang 100) und Ibrahim Mustafa (2,5 Punkte, Rang 57 und Sonderlob des Trainers!) ging es bei ihrem ersten großen Turnier vorrangig um das Sammeln von Turniererfahrung.
In der finalen Runde nun konnte Larissa in Gruppe G ihre Partie leider nicht halten und blieb bei abschließenden 3 Punkten auf dem beachtlichen Rang 36.
Kian hatte den Sieg mehrfach in Schlagweite, konnte aber in einem sehr verzwicktem Mittelspiel den Fallstricken seiner Gegnerin nicht in Gänze ausweichen und stand zunehmend schwerer unter Druck. Mit einer schönen Kombination rettete er sich jedoch ins Remis, kam so auf insgesamt 4 Punkte, verpasste damit aber leider die Qualifikation und wurde „nur“ 13. Die anfängliche Niedergeschlagenheit wich in der Folge der völlig berechtigten Freude über ein sehr stark gespieltes Turnier.
Tristan konnte in einer souverän geführten Partie die Fehler seines Gegners trocken ausnutzen und fuhr den ganzen Punkt ein. Er war damit mit 4,5 aus 5 sicher unter den Erstplatzierten – am Ende reichte es zum 4. Platz in Gruppe G, einer Einladung zum Finale und einem Sieger-Gutschein über 150 Euro.
Das letzte Eisen im Feuer, Jonas, in Gruppe F, gewann nervenstark seine letzte Partie und musste nun darauf hoffen, dass es in der Zweitwertung noch für den 7. Platz reichen würde. Leider war dies nicht der Fall, Jonas verpasste die „Quali“, wurde aber sehr stark 9. in seiner Gruppe und kann mit seinem Spiel äußerst zufrieden sein.
Trainer Schalow, der selbst in Gruppe B die Klingen kreuzte, musste dem Betreuungsdruck Tribut zollen und konnte sein gewohntes Schach nicht wie sonst ungezwungen aufs Brett bringen. So wurden zwei Partien leichtfertig vergeigt und es schlugen am Ende lediglich 2,5 Punkte und Platz 41 zu Buche. Zu wenig für die erneute „Quali“. Aber genug für die Sprüche seiner breit grinsenden OHG-SchülerInnen…
Fazit: Tolles Turnier! Tolle Atmosphäre! Alle (hoch) zufrieden! Nochmal das Ganze!
So, und wer jetzt Lust hat, am OHG Schach zu spielen, der ist herzlichst eingeladen: montags um 14 Uhr, direkt nach der 5. Stunde in Raum 102.