Baustelle, Achterbahn und Hörschaden

Humorvolles Elternseminar am OHG zum Thema Pubertät

Zum letzten Elternseminar in diesem Jahr fanden sich ca. 120 interessierte Mütter und Väter in der Aula des Otto-Hahn-Gymnasiums ein, um sich über eine schwierige Phase im Leben zu informieren. Der Referent, Herr Prof. Dr. Peter Bünder, bot den Anwesenden einen fundierten und hoch informativen Einblick in die drei Dimensionen der Pubertät: Die biologische, die psychische und die soziale Ebene.



In seinem mit Anekdoten über seine eigenen Erfahrungen als Vater lebendig und unterhaltsam gestalteten Vortrag gelang es dem Erziehungswissenschaftler, den Eltern die verschiedenen Vorgänge und Entwicklungsprozesse während der Pubertät anschaulich zu machen. Diese „Baustelle im Gehirn“ könne, so Bünder, zu „emotionalen Achterbahnfahrten“, verursacht durch die massiven hormonellen Veränderungen, führen. „Achterbahnfahrt, das habe ich bei meinem Sohn im Moment täglich!“, kommentierte eine Mutter, die diese heftigen Stimmungsschwankungen offensichtlich nur allzu gut kennt.
Außerdem erklärte der Pädagoge, dass diese Zeit des Umbruchs als notwendiger Entwicklungs- und Selbstfindungsprozess zu verstehen sei, bei dem die Frage „Wer bin ich?“ im Mittelpunkt stehe. Im Laufe dieser „Identitätsdiffusion“ nähmen die „Peergruppen“ häufig eine vorrangige Stellung im Leben der Jugendlichen ein und hätten als „kontrollfreie Zone“ einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Heranwachsenden. Umso wichtiger sei es, so betonte Bünder, dass Mütter und Väter ihrem Kind Freiräume böten, die eigenen Grenzen auszutesten – getreu dem Motto „Scheiß machen und dann feststellen, dass es Mist war“ - und nicht mit „Stasi-Methoden“ als „Helikoptereltern" zu agieren.
Wertvolle Hinweise und Tipps für die oft schwierige Kommunikation mit dem pubertierenden Teenager kamen natürlich auch nicht zu kurz: Auch wenn manchmal der Eindruck entstehen könne, dass das Kind „auf Durchzug geschaltet“ habe, hätte es „noch lange keinen Hörschaden“ und konstruktive Gesprächsführung sei von äußerster Wichtigkeit. Elterliches Einfühlungsvermögen in die Befindlichkeiten des Jugendlichen sowie aufmerksames Zuhören seien hier von großer Bedeutung. Ganz entscheidend sei außerdem, sich ausreichend Zeit für Gespräche zu nehmen, ohne jedoch „Marathon-Sitzungen“ zu erzwingen. Auf diese Weise sei es auch im Umgang mit einem „pubertierenden Etwas“ möglich, klare Absprachen und Vereinbarungen zu erzielen, die das tägliche Zusammenleben enorm erleichtern können.
Dass der Vortrag die Lebenswirklichkeit der Eltern getroffen hatte, merkte man an den angeregt diskutierenden und sich austauschenden Grüppchen von Teilnehmern, die nach Beendigung der Veranstaltung noch auf dem Schulgelände verweilten. Ein Vater zog das Fazit: „Auch wenn ich einiges zuvor schon einmal gehört hatte, konnte ich doch eine umfassendere Perspektive gewinnen und nehme sicherlich einige Denkanstöße mit nach Hause! Und die wichtigste Erkenntnis: Die anderen hier sind in der gleichen Situation wie wir!“

 

Nächstes Elternseminar: „Selbstbewusst ins Leben. Kinder und Jugendliche stärken, fördern und motivieren“ am 19. Januar 2016 um 19 Uhr in der Aula am Berliner Ring.

Sarah Derballa

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