Als die Schüler der zehnten und elften Klasse diese Aufgabe bekamen, herrschte zunächst Irritation. Die Herausforderung lag diesmal nicht in besonders ausgefeilter Technik oder Wissensaneignung, vielmehr sollten sie einen unbehandelten, selbst zusammenzubauenden leeren Keilrahmen mit ihrem Leben füllen - mit diversen Materialien hinsichtlich der Überlegung, was sie als Bewohner dieser Stadt ausmacht.
Die Schüler hatten über die Auswahl und das Arrangement der Objekte selbst zu entscheiden, welche Geschichte sie über sich erzählen wollen. Hierbei war die einzige Vorgabe, dass der Rahmen durchsehbar bleibt und nicht funktionstraditionell mit Bildern gefüllt wird. Die Kunstschule stellte die Ausgangsmaterialien wie Keilrahmen und Farben bereit sowie das Treffen und Arbeiten mit der Künstlerin Nicole Dahmen. Die individuellen Details wurden dann eigenständig von den Schülern in allerlei Ecken des eigenen Haushaltes gesucht und genutzt. Ein weiterer Teil der Aufgabe war nun, eine bis dato unbekannte Person Monheims anzusprechen und mit dieser einen 'Partnerrahmen' zu gestalten –dabei war gerade der ungewöhnliche, im Alltagsablauf nicht eingeplante Kontakt mit einem Mitbürger/einer Mitbürgerin die Herausforderung. Die Schüler mussten überlegen, mit welcher Person sie in welchem Moment sprechen und arbeiten wollen. Dabei erwiesen sie sich als sehr einfallsreich und fanden ihre Rahmenpartner n der Bäckerei, in der Eisdiele, in der Buchhandlung, beim Kiefernorthopäden, beim Einkaufen, an der Bushaltestelle, auf dem Fussballplatz, auf Bus- oder Bahnfahrten sowie beim Familienfest oder Gassigehen. Aus anfänglicher Skepsis („das ist ganz schön komisch, jemanden ganz Fremdes anzusprechen!“) wurde eine einprägsame Erfahrung: „ wenn man sich die Rahmen der anderen anschaut, denkt man anders über diese Person nach, denn sie haben etwas über sich im Rahmen preisgegeben, wasn man vielleicht gar nicht von denen erwartet hätte“.Mit diesem Projekt haben die Schüler Mut und Ausdrucksfreiheit bewiesen – und eine Begegnungen voller Freude, Miteinander und Kreativität erlebt. Sie sind mit sich und ihren Objekten fetzig aus dem Rahmen gefallen – in eine Erfahrung, die sie so schnell nicht vergessen werden. Den Ergebnissen dieser Arbeit kann auf dem Monheimer Stadtfest am 28.05.2016 ab 13:00 Uhr begegnet werden.