OHG-Schüler mit dem Integrationspreis für ihr Engagement belohnt

Die große Flüchtlingszuwanderung beschäftigte vergangenes Jahr viele Monheimer und man versuchte auf die Frage, wie Integration vor Ort gelingen soll, eine Antwort zu finden. Schülerinnen und Schüler des Projektkurses "Welt retten" des OHGs fanden diese. Bereits seit zwei Jahren treffen sich die Schüler jede Woche mit Flüchtlingskindern, um gemeinsam Fußball zu spielen. Inspiriert von dieser Idee gründeten zwei Schülerinnen eine Tanzgruppe, die zahlreich von Mädchen verschiedener Herkunft besucht wird. 

 

So viel Engagement wurde schließlich belohnt. Im Februar wurden die fleißigen Schülerinnen und Schüler im Monheimer Rathaus mit dem Integrationspreis ausgezeichnet. Die Schüler trafen sich am Abend der Verleihung mit ihrer Lehrerin Linda Giesecke, die am OHG gemeinsam mit der Kollegin Frau Schröder den Projektkurs "Welt retten" ins Leben gerufen hat, am Rathaus.  Nach der Sitzung des Integrationsrates betonte der Erste Beigeordnete Roland Liebermann, wie einfach es war, den diesjährigen Gewinner des Integrationspreises zu bestimmen: "Es war eine einstimmige Entscheidung der Jury und des Integrationsrates." 

Und warum diese Entscheidung so leicht gefallen ist, bewiesen die Schülerinnen und Schüler im Anschluss mit der Präsentation ihres Projektes.  Die Manager des Projektkurses Lisa Schlitt und Alexandra Rothkopf verschafften dem Integrationsrat und den Zuschauern einen Überblick über die Aufgaben und Intentionen, die hinter den verschiedenen Projekten des Kurses stecken. So produziert ein Teil des Kurses zusammen mit Flüchtlingskindern und einem professionellen Filmemacher Kurzfilme, um sich über die veschiedenen Lebensweisen und Kulturen austauschen zu können, während eine andere Gruppe das Thema "Upcycling" behandelt und unbrauchbare Dinge mit ganz viel Kreativität recycelt und neu aufwertet.
Zu dem Fußballprojekt äußerten sich die zuständigen Schüler Tim Hundeshagen, Ricardo Freyer und Joschua Ritter selbst und sprachen über anfängliche Probleme und die positive Entwicklung des Zusammenspiels und Miteinanders. Sie hatten das Projekt von den Schülern Justin Prensena und Erik Neumann übernommen, die anfangs mit den Flüchtlingskindern noch im Jahnstadion in Monheim Fußball gespielt haben.  "Da es sehr viele Probleme wegen des Wetters gab, haben wir das Kicken in die Sekundarschule verlegt, was auch deshalb vorteilhaft war, da viele Flüchtlinge dort zur Schule gehen.", erklärte Tim Hundeshagen.
Mittlerweile können die drei Jungs jeden Freitag mit 12 – 18 Kindern rechnen, doch die Stunden haben sich nicht immer leicht gestaltet. So war es anfangs sehr schwer sprachliche und kulturelle Hindernisse zu überwinden. "Die Kommunikation untereinander war sehr schwer. Die Kinder waren am Anfang sehr verschlossen und zurückgezogen und sprachen kaum miteinander.", äußerte sich Joschua Ritter über die anfänglichen Schwierigkeiten.
So kamen die Jungs auf die Idee, die Flüchtlinge mit Kindern aus anderen Klassen zu mischen, damit die Integration überhaupt stattfinden kann. Schnell wurde beobachtet, wie die Kinder ihre Schüchternheit überwanden und miteinander redeten und lachten. Mittlerweile haben sie sogar viele Freundschaften geschlossen und es gibt keine Ausgrenzungen mehr.
"Das merkt man auch am Spielstil.", sagte Ricardo und sorgte unter den Zuschauern für Schmunzeln. "Am Anfang haben die Kinder eher für sich gespielt, es wurde wenig zugepasst und kein Spiel kam zustande. Jetzt aber spielen sie Kombinationen und binden jeden ins Spiel mit ein und es wird endlich miteinander gespielt."
Dass Sport die beste Methode zur Integration ist, zeigten auch Claudia Oltersdorf und Lisa Ramspott, die das Tanzprojekt ins Leben riefen, um auch Flüchtlingsmädchen aus der Sekundarschule eine passende Freizeitaktivität geben zu können.
"Die Mädchen wurden mit der Zeit immer offener. Oft zeigen sie uns auch Tänze aus ihrem eigenen Land, schnappen sich unsere Handys, machen Musik an und tanzen darauf.", äußert sich Lisa Ramspott. Momentan arbeiten die beiden Schülerinnen an einer Choreografie, die den Flüchtlingsmädchen helfen soll, ihre Geschichte verarbeiten zu können. Im Anschluss verriet der Projektkurs noch, was sie mit dem Preisgeld von 1000 Euro vorhaben.
Mit der Fußballgruppe planen sie einen Ausflug ins Bayer Stadion nach Leverkusen, für die Tanzgruppe soll es eine Tanzausrüstung geben. Den Rest wollen sie an die Organisation "Ein wenig Wärme e.V." spenden, die von einer Lehrerin des OHGs gegründet wurde und die sich für Flüchtlinge einsetzt.
Nach der Präsentation hagelte es Applaus und Standing Ovation, bevor Roland Liebermann den Schülern und ihrer Lehrerin den Scheck und die Urkunde übergab. Die Big Band des OHGs spielte vor Ort verschiedene Stücke, während sich gegen Enge des Abends noch unterhalten – und natürlich gefeiert wurde.   "Die Laufzeit des Projektes, seine Entwicklung im Hinblick auf die Teilnehmer und das Angebot und die Verbindung mit dem schulischen Bereich schaffen Grundlagen für Begegnung und Austausch weit über die Sportaktivitäten hinaus und genauso soll es auch sein.", betonte Liebermann das außerordentliche Engagement der Schüler.
Der ganze Ratssaal war sich an dem Abend einig, dass die Projekte der Schüler der Ansporn für andere ist, es ihnen gleich zu tun und sich ebenfalls für das überragende Thema Integration zu begeistern und zu engagieren.

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